"Denn nur wer in der Hölle war, kann den Himmel wirklich sehn. So will man uns Geduld einreden und deshalb halten alle still. (...) Mit den Beinen breit so gut es geht und mit Tränen im Gesicht,
in der Hoffnung auf die Zukunft und dass der Spieß sich mal umdreht." (Dankbar)

"Ihr könnt uns schlagen so oft und so hoch ihr wollt, es wird trotzdem nie passiern, dass auch nur einer von uns mit euch tauschen will, denn ihr seid nicht wie wir." (Auswärtsspiel)

"Egal, wie dunkel die Wolken über dir sind, sie werden irgendwann vorüberziehn: Steh auf, wenn du am Boden bist! Steh auf, auch wenn du unten liegst! Steh auf, es wird schon irgendwie weitergehn!" (Steh auf, wenn du am Boden bist)

"Ich bin leer, ich bin leicht - Depression Deluxe!" (Depression Deluxe)

"Wir werden siegen - irgendwann einmal! Und wir leben nur für diesen einen Tag. (...) Venceremos, doch es wird ein langer Kampf!" (Venceremos - Wir werden siegen)

Und dann zum Schluss doch noch ein Bekenntnis:
"Und wenn ihr lesen könnt, dann seht auch an, was auf unsren Fahnen steht: Bis zum bitteren Ende wollen wir den Weg mitgehn!" (Auswärtsspiel)

Montag, 13. August, ein herrlicher Sommerabend, 20.15 Uhr. Der Moment, den ich herbeisehne. Der Schiri pfeift endlich die Lautrer Saison an. Ein Flutlichtspiel gegen Gladbach, was will man mehr?
Ich hab jedenfalls die Nase voll von der fußballfreien Zeit. Vorgestern ist die Dauerkarte eingetrudelt, die Transfers sind getätigt und der Rasen sieht perfekt aus - alles ist angerichtet.
Das Managerspiel Pro bei kicker online verkürzt mir immerhin die Wartezeit. Ein weiterer Lichtblick ist der heutige DFB-Pokal und dass ich höchstpersönlich im Kreispokal gegen Grün-Weiß Hochspeyer das Tor hüten werde. (Anpfiff 17 Uhr, Sportplatz Hohenecken)
Die Chancen für meinen Betze in dieser Saison? Gegen Null. Aber ich will trotzdem, dass es endlich, endlich losgeht. LOOOOS!

Vergesst den Volksaufstand.



"Es gibt drei Gründungsväter der Bundesrepublik", hat der Historiker Joachim Fest einmal einen Freund zitiert. "Politisch ist es Adenauer, wirtschaftlich ist es Erhard und mental ist es Fritz Walter. ( ...) Eigentlich war 1954, der 4. Juli, das Gründungsdatum der Bundesrepublik."


via dbb und wdr.de

Fuff wies mich gestern auf die Parallelen zwischen ihm und Fabio Cannavaro in den jewiligen Meisterschaftsbildern hin.
Naja, das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen...



Aber auch bei anderen großen Erfolgen war er dabei, unser guter Fuff.






Noch heute ärgert er sich, dass ihm der Völler da so unverschämt den Arm vors Gesich gehalten hat...



To be continued.

Das Handball-Fieber hat mich gepackt. Auch wenn das natürlich nur so eine "Art Sport" ist, fesseln mich die Spiele der deutschen Truppe, die auch gerade noch rechtzeitig Steigerungsfähigkeit bewiesen hat.
Auch wenn ich aus der Fußballhochburg Hohenecken komme und den Handball eigentlich aufgrund der (gespielten) Rivalität zur Handballbastion Dansenberg, dem Nachbardorf, verabscheuen sollte: Eine gewisse Sympathie war immer da, vor allem auf internationaler Ebene, bei großen Turnieren.
Nun also mal kurzzeitig die Sportart Nummer 1, wenn auch mit einem befristeten Vertrag. Der Betze spielt schließlich am Montag zu Hause gegen Karlsruhe (wir scheißen euch zu).
Was für eine Freude!


P.S.: Das Trikot werde ich mir dann aber doch nicht kaufen.

Was mir nicht gefallen hat in diesem Fußballjahr waren die ständigen Jammereien über die zu hohe Belastung. Spielt einfach, sucht keine Alibis! Meine beste Saison in Rom habe ich nach der WM 1990 gespielt. Kritisch sehe ich auch die Stimmung in vielen Stadien. Häme und Spott halten Einzug, das ist schlimmer als Pfiffe. Und bedenklich finde ich ebenso die Karnevalsstimmung in einigen Arenen, speziell nach Niederlagen. Da hat man nicht mehr das Gefühl, dass der Sport ernst genommen wird.

Rudi Völler


Wie Recht er doch hat, der gute Rudi. Und dass er noch auf das Mainzer Dreckspack anspielt, freut mich natürlich ganz besonders. Manche Teams haben einfach nichts in Liga Eins verloren (dazu gehört im Übrigen auch Völlers Leverkusen). Ich freue mich jedenfalls auf den Ligatausch im Mai.

Mit großen Erwartungen stieg ich also am Freitag morgen in den Zug Richtung Köln. Und das war nicht irgendein Zug, sondern kein geringerer als der Eifelexpress. In echter Expressmanier braucht diese Tram nur 3,5 Stunden nach Kölle - es war wohl das erste mal, dass ich die Süddeutsche komplett lesen konnte. Vom Hauptbahnhof weiter an den Neumarkt, wo neben einem Weihnachtsmarkt schon der aus Mainz angereiste Fabian sowie der Wahlkölner Daniel auf mich warteten. Glühwein, Daniels WG, Kölsch und Whiskey hießen die weiteren Stationen, bevor man schließlich in Richtung Köln-Müngersdorf aubrechen konnte. Anstelle des altehrwürdigen und geschichtsträchtigen (ich erinnere nur an 1991, als der FCK in Köln Meister wurde) Müngersdorfer Stadions erwartete mich jedoch ein herzloser Betonklotz, der nach irgendeinem Sponsor benannt wurde, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Im Prinzip schon ein geiles Stadion. Im Prinzip.
Wie auch immer, wir suchten unsere Plätze auf der Nordtribüne gleich neben dem Gästeblock auf und ließen uns von pikierten Kölner Sitzplatzschweinen nicht daran hindern, aufzustehen, um die Betzebuben anzufeuern.
Der FCK war von Beginn an die bessere Mannschaft, konnte jedoch keinerlei Torgefahr ausstrahlen. Und so kam es, wie es kommen musste - die Kölner gingen durch zwei Treffer des Bewegungslegasthenikers Matthias Scherz (wobei das erste Tor eigentlich ein Eigentor war) in Front. In der Halbzeit hatte ich nicht das Gefühl, dass hier noch was geht für den FCK. Doch die Kölner wurden völlig ohne Grund immer nervöser und fingen sich zurecht den Anschlusstreffer durch einen genialen Hajnal-Freistoß ein. Der Schiedsrichter, der nun seine Bestechungstantiemen in Gefahr sah, bevorzugte es, auf Nummer sicher zu gehen und zwei Lauterer des Feldes zu verweisen. Doch so leicht ist diese Truppe nicht zu überlisten: Mit neun Mann gelang sensationell der Ausgleich durch Steffen Bohl, die zahlreichen Betzefans tobten, während die auch nach der zwischenzeitlichen Führung erschreckend ruhigen Kölner jetzt mucksmäuschenstill waren. Der Schiri, der endgültig erkannte, dass hier nichts zu holen war, besann sich auf seinen Gerechtigkeitssinn und verwies auch zwei Kölner des Platzes. Und hätte das Spiel noch etwas länger gedauert, der FCK hätte wohl wirklich noch gewonnen. So aber wurde nach dem Abpfiff der gefühlte Auswärtssieg lautstark mit der Mannschaft gefeiert, bevor in der Stadt weitergekübelt wurde.
An den Eifelexpress, der am nächsten Tag auf mich warten sollte, verschwendete ich dabei keinen einzigen Gedanken...

Heute morgen konnte ich in der U-Bahn im Vorbeihuschen die Schlagzeile des renommierten Kölner Express sehen:
"Wie dumm kann man eigentlich sein?"
Das trifft den Nagel auf den Kopf.

Mehr dazu morgen, wenn ich zwei Weihnachtsfeiern an einem Abend überlebe...

So ein Tag, an dem alles zusammen kommt. Um es mal prägnant zu formulieren:
Die Mannschaft spielt scheiße, der Gegner spielt scheiße. Die Mannschaft ist scheiße eingestellt, mit nur einer scheiß Spitze, der Gegner beschränkt sich auf scheiß Holzhacken und Zeitspiel. Schiedsrichter Anklam aus Buchholz pfeift ohne zu übertreiben unterirdisch scheiße.

Entscheidend ist dann natürlich, wie Helmut Kohl schon wusste, was hinten raus kommt. Und das war nur Scheiße scheiße - ein 0:0 gegen Jena.

Auf ein Neues nächsten Freitag gegen die Koksertruppe (Daum-Kokain-Witze sind neuerdings geschmacklos, hab ich mir sagen lassen) Thekenmannschaft aus Köln.